Bauwettbewerb 2004
Der gezielte Abbruch von Bauwerken am Ende ihrer Nutzungs- bzw. Lebensdauer hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dies hängt damit zusammen, dass die Anzahl der Bauwerke, die durch Schädigung oder Umwelteinflüsse unbrauchbar geworden sind oder die nicht mehr den heutigen Anforderungen an Funktionsfähigkeit, Ästhetik oder Qualität genügen, ständig wächst. Ein weiterer Grund liegt darin, dass die Ressourcen an Bauland begrenzt sind und somit ein Neubau – auch bei noch intakter Bebauung – oft nur durch Destruktion vorhandener Bausubstanz möglich bzw. finanzierbar wird. Diese Situation trifft insbesondere auf innerstädtische Bereiche dichter Bebauung, starkem öffentlichen Verkehr und intensivem Geschäftsbetrieb zu.
Vor diesem Hintergrund wurde der Bauwettbewerb 2004 - veranstaltet von der Fachschaft Bau, dem Institut für Mechanik und der Fakultät Bauingenieur-, Geo und Umweltwissenschaften der Universität Karlsruhe (TH) - unter dem Motto "Abbruchsprengung" durchgeführt. Der jährliche ausgelobte Wettbewerb fand am Mittwoch, den 15. Dezember 2004, um 14:00 Uhr im voll besetzten Gaede-Hörsaal statt. Neben vielen interessierten Studierenden und den Veranstaltern von Seite der Fachschaft Bau und des Institut für Mechanik, waren auch der Dekan der Fakultät Bau-Geo-Umwelt, Herr Prof. Dr.-Ing. Nestmann, und Pressevertreter des Deutschlandfunk, der Badisch Neusten Nachrichten, des Unikath und RTV anwesend.
Acht hoch motivierte Studentengruppen aus dem ersten bis zum fünften Semester nahmen am Wettbewerb teil, dessen Aufgabe es war, bis zu ein Meter hohe Konstruktionen eines vier- bis fünfstockigen Hochhauses aus Styropor zu bauen, welche in einem ersten Schritt durch mehrere Hundert Gramm Gewichte statisch belastet wurden und in einem zweiten Schritt möglichst präzise zu Sprengen waren. Die Wertung erfolgte über eine „Siegerformel“ in die die zusätzlich aufgebrachte Massen, das Volumen und die Exzentrizität des Trümmerhaufwerks und die Anzahl der Zünder einflossen. Strafpunkte gab es zudem für wenig originelle Gebäude und unspektakuläre Sprengungen durch Zuschauerentscheid.
Größtes Highlight der Veranstaltung war die Sprengung der Modelle, die für das Publikum gut sichtbar zusätzlich auf Großleinwand übertragen wurde. Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung durch Live-Musik der 08/15 Jazzband mit Bandleader Clemens Braun.